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Wir sind eine Million Frauen in den Wechseljahren

In Österreich leben rund 9 Millionen Menschen, davon sind etwa 4,64 Millionen Frauen aller Altersgruppen. Eine Million dieser Frauen befindet sich derzeit in den Wechseljahren – eine Lebensphase, die jede Frau unterschiedlich erlebt. Die ersten körperlichen Veränderungen treten oft bereits 4 bis 5 Jahre vor dem Ausbleiben der Menstruation auf. Über 80 % der Frauen leiden an körperlichen und/oder mentalen Symptomen, die von Frau zu Frau stark variieren und bis zur Arbeitsunfähigkeit führen können. Auch für Frauen ohne Symptome sind die Wechseljahre von Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Prävention von Osteoporose, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch den sinkenden Hormonspiegel begünstigt werden können.

Häufige Symptome der Menopause:

ca. 90 %

Nervosität und Reizbarkeit

ca. 80 %

Leistungsabfall und Erschöpfung

ca. 70 %

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

ca. 60 %

Haarausfall

ca. 50 %

Herzrasen und Blutdruckschwankungen

ca. 50 %

Trockene Haut

ca. 60 %

Depressive Verstimmungen

ca. 50 %

Schlafstörungen

ca. 40 %

Gelenk- und Muskelschmerzen

ca. 40 %

Trockene Schleimhäute

ca. 60 %

Libidoverlust

Fehlende Aufklärung und Bewusstsein

Trotz der hohen Zahl betroffener Frauen ist das Wissen über die Wechseljahre in der Gesellschaft gering. Das österreichische Gesundheitssystem hat bisher nicht in ausreichendem Maße auf die Bedürfnisse von Frauen in dieser Lebensphase reagiert. Viele Frauen erhalten keine Informationen über die Auswirkungen der Menopause auf ihr Leben. Eine umfassende Aufklärung könnte Frauen dabei unterstützen, den für sie besten Weg zu finden und aus den vielen verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten die richtige auszuwählen.

 

Die positiven Seiten der Wechseljahre

Obwohl oft über die negativen körperlichen Begleiterscheinungen gesprochen wird, gibt es auch positive Aspekte der Menopause. Frauen müssen zum Beispiel aufgrund möglicher Schwangerschaft nicht mehr auf Verhütung achten und können ihre Sexualität freier und unbeschwerter erleben. Eine Studie von 2022, bei der über 1.000 Frauen ab 40 Jahren befragt wurden, zeigte, dass 78 % der Frauen glauben, die Wechseljahre positiv beeinflussen zu können. Für 65 % der Befragten ist es wichtig, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern, 45 % suchen medizinischen Rat.

 

Wechseljahre und Beruf

Die Wechseljahre betreffen nicht nur das private Leben, sondern auch die berufliche Leistungsfähigkeit. Gerade in dieser Lebensphase, in der viele Frauen wieder stärker im Berufsleben stehen, weil die Kinder älter geworden sind, können Symptome wie Erschöpfung oder Schlafprobleme zu erheblichen Herausforderungen führen. Es ist daher entscheidend, das Bewusstsein für die Wechseljahre auch am Arbeitsplatz zu stärken und Unterstützung zu bieten.

 

Unser Ziel:
Mehr Aufmerksamkeit für die Menopause in Österreich

 

 

Um die Frauengesundheit in Österreich nachhaltig zu verbessern, setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  • Umfassende Aufklärung und Beratung: In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und der Österreichischen Ärztekammer.
  • Enttabuisierung der Wechseljahre: Durch Aufklärungsarbeit, Kongresse und Veranstaltungen.
  • Berufliche Unterstützung: Angebote und Austauschprogramme für Frauen in den Wechseljahren in der Arbeitswelt.
  • Curriculum für Medizinstudium: Ein fester Lehrplan zum Thema Wechseljahre soll in die medizinische Ausbildung integriert werden.
  • Schulbildung: Einführung von Unterrichtsmaterialien zum Thema Wechseljahre in Schulen.
  • Fortbildungen für Ärzte und Ärztinnen sowie Patientinnen: Flächendeckendes Angebot von gemeinsamen Weiterbildungsmöglichkeiten.
  • Spezialisierte Ärzte und Ärztinnen: Aufbau eines Netzwerks von Hormonexpert:innen, die österreichweit erreichbar sind.
  • Präventive Untersuchungen: Verankerung von Untersuchungen wie Knochendichtemessungen und Beratung zu menopausalen Beschwerden im Gesundheitssystem.
  • Betriebliche Gesundheitsvorsorge: Integration des Themas Wechseljahre in betriebliche Gesundheitsprogramme.
  • Stärkere Zusammenarbeit: Intensivierung der Kooperation zwischen Ministerien, Parlament, OEGGG und ÖÄK.